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Manfred Kielnhofer´s Waechter der Zeit auf Ausstellungstour in Kassel – Tips Linz Zeitung

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Mit seinen bekannten Kunstwerken „Wächter der Zeit“ bietet der Linzer Künstler Manfred Kielnhofer viel Interpretationsspielraum für den Betrachter. Derzeit befinden sich einige seiner Kunstwerke als Mahnmal vor dem Eingang der größten internationalen Kunstausstellung „Documenta“ in Kassel.

Mehrere leere, beleuchtete Hüllen in Form eines Mönches, einer geheimnisvollen verhüllten Gestalt oder vielleicht doch eher eines Geistes halten zurzeit im Namen von Manfred Kielnhofer Wache und zwar direkt vor dem Eingangstor der internationalen Kunstausstellung „Documenta“. Mit dem Friedrichsplatz in Kassel als Ausstellungsort hat der Künstler einen Platz gewählt, an dem jeder Besucher der Kunstausstellung vorbeikommt. „Früher war die Idee hinter dem Wächter der Zeit, dass er auf die Menschen aufpassen soll, mittlerweile bin ich der Meinung es gibt schon viel zu viele Menschen. Er soll doch lieber auf die Welt aufpassen, die immer häufiger von den Menschen zerstört wird“, erzählt der Künstler Manfred Kielnhofer. Seine Kunstwerke, die beleuchteten Hüllen in Menschenform aus gestärktem Kunstharz und Stoff, sollen Mahnmal, Erinnerung und Aufforderung an die Menschen sein, etwas zu ändern, bewusst zu leben, und stumm an Dinge erinnern, die man nicht vergessen sollte. Auf seinen internationalen Foto- und Ausstellungstouren, die sich gerade bis nach Kassel in Deutschland, Basel in der Schweiz, und demnächst nach Venedig in Italien erstrecken, setzt er seine Figuren in Szene, die seine Botschaft überbringen sollen:
„Der Mensch hat heutzutage zu viel Macht und damit kann er die Welt zugrunde richten“, so der gesellschaftskritische Künstler. Zurzeit befinden sich einige seiner Wächter vor den Toren der internationalen Kunstausstellung „Documenta“ in Kassel. „Ich habe angesucht, ob ich meine Figuren aufstellen darf, mein Ansuchen wurde abgelehnt. Schließlich habe ich die Veranstalter informiert, dass ich meine Skulpturen trotzdem aufstellen werde, als Projekt. Nachdem es keine weitere Antwort oder Ablehnung gab, hab ich mein Vorhaben einfach in die Tat umgesetzt“, so der Objekt- und Lichtkünstler.
Wächter als Mahnmal
Zufälligerweise habe sich an dem Wächter-Standort eine Occupy-Bewegung angesiedelt, die sich mit einem Zeltlager direkt vor dem Eingang der Documenta niedergelassen habe. „Da ich die Anliegen der Besetzer gegen die Macht der Banken demonstrieren und ihre Kritik an der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich sowie die Enteignung der Bevölkerung gut nachvollziehen kann und mich mit diesen Anliegen identifzieren kann, habe ich gefragt, ob sie einen meiner Wächter zu sich ins Camp aufnehmen wollen“, so Kielnhofer. Der Wächter der Zeit unterstützt deshalb bis zum Ende der internationalen Kunstausstellung in Kielnhofers Namen die Anliegen der Occupy-Gruppe. Auch von Documentaleiterin Carolyn Christov-Bakargiev wurden die Figuren gutgeheißen und an dem Standort Friedrichsplatz bis 16. September akzeptiert. Insgesamt 40 Wächter, von denen auch einige in Linzer Galerien zu bewundern sind, habe der Künstler bis jetzt angefertigt.
Mögliche Ähnlichkeiten zu religiösen Inhalten, die auf das Erscheinungsbild und die Form der Wächter zurückzuführen wären, sind vom Künstler insofern beabsichtigt, dass er Deutungsspielraum für seine Betrachter gerne zulässt. Von Religion hält Kielnhofer aber nichts: „Je mehr Religion einwirkt, umso mehr Probleme gibt es. Ich bin gegen die Religion allgemein, es gibt viele Nachteile dadurch. Aber jeder soll in meine Figuren hineininterpretieren was er will. Manche sehen einen Katholiken, andere einen Mönch, andere ein Gespenst. Ein Kind interpretiert wieder ganz etwas anderes in meine Figuren hinein, da es noch nicht vorbelastet ist“, so der Künstler.
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Occupy Documenta Kassel, contemporary art public show, Die Waechter der Zeit, Time guards by Manfred Kielnhofer

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Baseler Zeitung zur Art Basel, Public art in Basel Faehre, Ferryman, Faehrmann, time guards, Waechter der Zeit by Manfred Kielnhofer

Madonnen, Basilisken und Wohnwagen
Die Art lässt auch Kunstwerke im öffentlichen Raum entstehen.

Heute eröffnet die Art Basel 43 mit der Vernissage ihre Tore.

Der Bildhauer, Maler und Fotograf Manfred Kielnhofer hat die vier Baseler Fähren oder Fährstege mit seinen Wächtern der Zeit bestückt. Auf der Münsterfähre steht eine solche Plastik auf dem Dach. Nachts ist sie beleuchtet. Am Klingental-Fährsteg vor der Kaserne sitzt ein Wächter in Weiss. Ich bereise Europa und stelle die Wächter als Mahnmale an Orten auf, wo bedeutende Ereignisse bevorstehen, sagt Kielnhofer. So standen seine Plastiken beispielsweise schon vor dem Brandenburger Tor in Berlin oder aktuell an der Documenta in Kassel. Die Wächter sollen beim Betrachter einen starken Eindruck hinterlassen und einen starken Eindruck hinterlassen, sagt der 45 -jährige Künstler. Er wolle mit seinen Figuren auch auf die Totenwelt hinweisen, mit der sich die Menschen nicht so gerne auseinandersetzen. In der griechischen Mythologie stellt der Fluss Styx die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und dem Totenreich Hades dar. Der Fährmann bringt die Leute über den Fluss. Im übertragenen Sinn hat er somit auch etwas mit dem Tod zu tun, sagt Kielnhofer. Der Faltenwurf der Wächter der Zeit könnten an mittelalterliche Madonnen in neuem Gewand erinnern. Kielnhofer stellt es aber dem Betrachter überlassen, was er mit dem Anblick mache. Wer Katholisch erzogen ist, sieht wohl anders darin als Muslime oder Kinder, sagt Kielnhofer.

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Unguarded “Guardian” stolen Ferryman Public Art Basel show, time guards Manfred Kielnhofer

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Unbewachter «Wächter» gestohlen

Kunsträuber haben bei der Klingental-Fähre einen «Wächter der Zeit» gestohlen. Der österreichische Künstler ist enttäuscht über das Verschwinden.
Schon seit Anfang Juni sitzen fünf grimmige «Wächter der Zeit» im öffentlichen Raum am Rhein und sorgen still für einen Blickfang. Es sind Skulpturen des österreichischen Künstlers Manfred Kielnhofer, der seine Ausstellung mit dem Fähri-Verein koordinierte.

Nun sind es aber nur noch vier – am Montagvormittag entdeckte der Fährimaa der Klingental-Fähre, dass der «Wächter» auf dem Poller seiner Anlegestelle am Kleinbasler Ufer fehlte. «Der Wächter war einfach weg und es war deutlich zu sehen, dass ihn jemand mit Gewalt aus der Verankerung geschlagen hat», sagt Fährimaa Alex Guerrieri. Zwar hat wohl ein Bewunderer eine seiner Skulpturen entwendet, das ist für den Künstler aber nicht minder unangenehm. «Gerne würde ich eine Skulptur für einen guten Zweck hergeben. Aber dieses Verschwinden bedaure ich», so Kielnhofer.

Stumme Ermahnung

Der 45-jährige Künstler möchte mit seinen aus Gips- und Kunstharz-getränkten Stoff-Skulpturen an Dinge erinnern, die man nicht vergessen solle. So habe er seine an den Sensenmann erinnernden Figuren auch schon vor einem Atomkraftwerk oder vor der Berliner Mauer aufgestellt. «In Basel ging es mir um die Präsenz während der Art Basel», sagte Kielnhofer. Schon letztes Jahr seien seine Skulpturen während der Kunstmesse auf viel positives Echo gestossen, als er zwei auf einen Lieferwagen montierte und diesen auf in der Nähe der Messe abstellte.

Beim Abbau der verbliebenen vier Wächter, den der Künstler nächste Woche vornimmt, muss er nun also noch bei der Polizei vorbeischauen, um Anzeige gegen Unbekannt zu erstatten. Nach seinen Angaben ist eine Figur 3000 Euro wert.

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