Die 55. Biennale in Venedig Zeitgenössische Kunst – muses art escort – Maria Lassnig, Hermann Nitsch, Manfred Kielnhofer, Ai Weiwei, Yoko Ono usw
27. Juni 2013
Ai Weiwei © „June“
Was gibt es denn hier zu sehen?
„Ich möchte den Markt einmal draußen lassen“ hatte der Kurator, Massimiliano Gioni, schon im Voraus kokett verkündet. Anders als etwas die ART BASEL oder auch die DOCUMENTA will er Venedigs 55. BIENNALE nicht als Pflichtprogramm für Kunsthändler und Sammler verstanden wissen. Wie erfreulich! Wir müssen uns also nicht zu Kunstkennern hochstilisieren. Wir dürfen unsere Augen wie läufige Katzen durch das ARSENALE, die GIARDINI, den ENCYCLOPEDIC PALACE, die PEGGY GUGGENHEINM COLLECTION, den PALAZZO GRASSI und all die anderen aufregenden Orte der Lagunenstadt streunen lassen. Uns ist gestattet, neugierig zu sein, leichtlebig, lüstern und gut gelaunt.
Dayanita Singh © reflektiert im Deutschen Pavillon mit projizierten Fotos und Filmen ihr Leben als Frau in der indischen Gesellschaft.
Nur im leuchteten Zustand der Liebe.
Die Serenissima (die Heitere, wie sie von den Venezianern genannt wird) ist die Stadt der Verliebten. Seien Sie nun homo, hetero oder bi, frisch getraut oder getrennt, so empfehlen wir für jeden Aggregatszustand Ihrer Verliebtheit: Reisen Sie als Paar! Buchen Sie frühzeitig Ihr Hotel, und achten Sie vor allem auf den Komfort des Schlafzimmers, denn wie man sich bettet so liebt man (frau)*!
Sollten Sie Single sein, so lassen Sie sich von der Muse küssen. Die Musen von Greta Brentano® sind Kunst- und Kultur-Escorts, die mehrere Sprachen sprechen, die wichtigsten Kunstströmungen kennen und die vor allem Sie und Ihre Intentionen verstehen**
Am ersten Tag werden Sie vermutlich mit Vaporetto, Motorboot oder Gondel den GRAN CANAL entlang schippern, denn dies ist das Museum aller Museen. Ihre eigentlichen Kunst-Exkurse beginnen Sie am folgenden Tag am besten im ENCYCLOPEDIC PALACE, denn hier erwartet Sie „Outsider-Art“, Kunstwerke die großenteils in „Irrenhäusern“ entstanden. Wie passend zum Liebeswahn!
*Ausstellungen, Hotels: www.myartguides.com/venice-art-biennale-2013
** Die Musen von GRETA BRENTANO®: www.greta-brentano.com
Selbstporträt von Maria Lassnig (*1919). Zusammen mit Marisa Merz (*1931) erhielt sie den „Goldenen Löwen“ für ihr Lebenswerk. Im PALAZZO ENCICLOPEDICO sind Arbeiten beider Künstlerinnen zu sehen.
Die Kunst, nicht ganz normal zu sein.
Der „enzyklopädische Palast“, von dem sich Massimiliano Giono zu seiner Hauptschau der „Outsider Art“ inspirieren ließ, fand im ARSENALE einen würdigen Ort der Präsentation. Dieses 5 m hohe Modell eines babylonischen Turmes hatte einst der Autodidakt Marino Auriti in seiner Garage gebaut: als Vorbild für einen 700 m hohen Wolkenkratzer, den er sich als Zentrum des Weltwissens in Washington erträumte. Die Wirklichkeit hat dieses Projekt ja längst in den Schatten gestellt – in Form der virtuellen Enzyklopädie-Riesen WIKIPEDIA, GOOGLE etc. Doch wird der Herrschafts-Anspruch wie auch die Hybris solcher „Weltwunder des Wissens“ in Auriti‘s Wunsch- und Wahnvorstellung klarer, als es uns die Click Ratings verraten.
von Trenkler©: Dionysos und Satyr bewachen Hermann Nitsch’s Schüttbilder in Venedig
Die Werke von 158 Künstlern hat Giono versammelt, um unsere Sinne für den Wahn und seine kreative Kraft zu sensibilisieren. Zu ihnen zählen die Surrealistin Dorothea Tanning (Ehefrau von Max Ernst), wie auch die Malerinnen Maria Lassnig und Marisa Merz, der „Blutschütter“ Hermann Nitsch und seine Truppe, die theosophisch abstrakte Künstlerin Hilma af Klint und der legendäre Friedrich Schröder-Sonnenstern. „Wir unterscheiden uns“, lesen wir schon bei Fernando Pessoa, „nur in der Intensität und der Qualität unserer Traume“.
Manfred Kielnhofer, Bildhauer, Künstler, Designer, Fotograf © „Faceless Guardians
In der Fremde kein Fremder.
Deutschland hat mit Frankreich den Pavillon getauscht. Das wirkt wie der Trikottausch nach einem Freundschaftsspiel. Und wie beim Fußball wird „unsere Mannschaft“ längst nicht mehr nach Hautfarbe und Herkunft definiert. So überrascht es zwar, verstört aber nicht, dass Deutschland in seinem Pavillon nur von Künstlern repräsentiert wird, die keinen deutschen Pass besitzen: Dayanita Singh (aus Indien), Santu Mofokent (aus Afrika), Romuald Karmakar (in Deutschland geborener Franko-Iraner) und Ai Weiwei (aus der Volksrepublik China). Was diese Künstler verbindet, sind gemeinsame Themen wie Menschrechte, Umweltzerstörung, die Gefahren des Fanatismus‘ und die Bewältigung der Vergangenheit. Fast alle werden in ihrer Heimat verfolgt oder angefeindet und in Deutschland gefördert. In diesem Kontext wirkt die Nazi-Architektur des Deutschen Pavillons wie eine dialektische Pointe. Was meinen Sie?
Ai Weiwei© „S.A.C.R.E.D. „Supper, Accusers, Cleaning, Ritual, Entropy, Doubt“. Installation.
Das Gegenteil von Kunst ist “gut gemeint”
Aus meiner Sicht verkörpert Ai Weiwei den Ausnahmekünstler, dessen Klugheit, gekoppelt mit schier unerschöpflicher Kreativität ihn Werke schaffen lässt, die Relevanz mit künstlerischer Qualität verbindet. Seien Sie nicht enttäuscht, wenn das in Venedig nicht jedem gelingt.
So hat zum Beispiel Yoko Ono, die Preisträgerin der 53. Biennale, in diesem Jahr eine Aktion ins Leben gerufen, mit der Frauen, die sich als Opfer von männlicher Gewalt sehen, zum Widerstand aufgerufen werden. Nicht etwa durch provokante Protest-Märsche wie die tapferen PUSSY RIOTs, sondern indem sie zum Kampf durch Kunst antreten. Die Resultate werden im PALAZZO BEMBO ausgestellt. Falls Sie oder Ihre Liebste teilnehmen möchten, schreiben Sie bitte an: arising@globalartaffairs.org.
geschändete Stuten? „In Flanders Fields“ Installation MUHKA Antwerp, Foto: Jan Powels©
Liebe Leserin, lieber Leser, ich wünsche Ihnen ein Biennale-Erlebnis ohne Hochwasser, doch mit einer Flut von Inspirationen – seien Sie von der Muse geküsst!
Greta Brentano
Telefonische Tipps gebe ich Ihnen gern unter: +49 171 21 03 072
http://muses-art-escort.com/biennale-venedig
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